Infantile Cerebralparese

"Interaktive Bedingungen Unterstützer Kommunikation bei schwerer Infantiler Cerebralparese (ICP)" (DFG) (AU 72/22-1)

Projektleiter:
Prof. Dr. Peter Auer (zusammen mit Prof. Dr. Gregor Renner (Katholische Hochschule Freiburg, Zentrum für Unterstützte Kommunikation))

Wissenschaftliche Angestellte:
Dr. Ina Hörmeyer
 

Das Projekt untersucht die Bedingungen der erfolgreichen Verwendung elektronischer Kommunikationshilfen durch Menschen mit schwerer Infantiler Cerebralparese (ICP) unter natürlichen Bedingungen untersuchen.

Die Symptome bei ICP betreffen vor allem den Muskeltonus und schließen Beeinträchtigungen des Sprachapparates mit ein, die von Beginn der sprachlichen Entwicklung an Auswirkungen auf die Sprechfähigkeit der Betroffenen haben. Schwere ICP kann den Erwerb der Lautsprache unmöglich machen. Bei schwerer ICP kommen angesichts der massiven Einschränkungen der lautsprachlichen Kommunikation oft Kommunikationshilfen als Ergänzung oder Ersatz für das Sprechen zum Einsatz. Bei den im Projekt verwendeten Kommunikationshilfen handelt es sich um elektronische Hilfen, die über piktogramm-basierte Oberflächen verfügen und auch bei schweren körperlichen Beeinträchtigungen über Augensteuerung angesteuert werden können.

Es wird der Gebrauch elektronischer Kommunikationshilfen in spontanen Gesprächen analysiert und mit dem Gebrauch körpereigener Interaktionsmodalitäten (Blick, Gestik, Artikulation) verglichen. Dadurch sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, für welche kommunikativen Anforderungen eine elektronische Kommunikationshilfe geeignet ist und wann sie aufgrund der Veränderungen, die sie für die face-to-face-Interaktion mit sich bringt, an ihre Grenzen stößt.

 

Publikationen

Auer, Peter; Hörmeyer, Ina (demn.): A preference for intercorporeal over augmented communication in adolescents and young adults with cerebral palsy. Erscheint in: Christian Meyer, Jürgen Streeck & J. Scott Jordan, Hrsg., Intercorporeality: Beyond the Body. Oxford University Press.

Hörmeyer, Ina (2012): The importance of gaze in the constitution of units in augmentative and alternative communication (AAC). In: Pia Bergmann; Jana Brenning; Martin Pfeiffer; Elisabeth Reber (Hrsg.): Prosody and Embodiment in Interactional Grammar, Berlin: de Gruyter, 237-264.

Hörmeyer, Ina (2015): Der Einsatz von Körper und Maschine in der Unterstützten Kommunikation. Eine konversationsanalytische Untersuchung. Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung (= Empirische Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen (EKiG) Band 4).(http://www.verlag-gespraechsforschung.de/2015/ pdf/unterstuetzte_kommunikation.pdf.)

Hörmeyer, Ina; Renner, Gregor (2013): Confirming and denying in co-construction processes: A case study of an adult with cerebral palsy and two familiar partners. In: Augmentative and Alternative Communication 29, 259-271.

Renner, Gregor (2011): Konversationsanalyse (conversation analysis) und ihre Instrumente. Potential und Grenzen für die Unterstützte Kommunikation. Karlsruhe : von Loeper. In: Bollmeyer, Henrike; Engel, Kathrin; Hallbauer, Angela; Hüning-Meier, Monika (Hrsg): UK inklusive. Teilhabe durch Unterstützte Kommunikation. Tagungsband der 11. Fachtagung Unterstützte Kommunikation. S. 395-405.

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